Erfolgsfaktoren im Rahmen der EPD-Erstelllung
- Matthias Brinkert
- 30. März
- 3 Min. Lesezeit
Eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD) basiert auf einer detaillierten Ökobilanz und erfordert eine umfangreiche Datenerhebung. Viele Unternehmen unterschätzen diesen Aufwand und werden von Software-Anbietern mit unrealistischen Versprechen gelockt. Doch Vorsicht: Software allein kann diesen komplexen Prozess nicht ersetzen!

Warum reicht Software nicht aus?
Viele Anbieter suggerieren, dass EPDs mit ihrer Software einfach und schnell erstellt werden können. Doch die Realität sieht anders aus: Ohne fundierte Beratung und unternehmensspezifisches Fachwissen bleibt die Software nur ein Werkzeug mit begrenztem Nutzen. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Identifikation, Qualität und Modellierung der relevanten Daten – bei der erfolgreichen Umsetzung dieses Gesamtpakets kann Ihnen keine Software die Arbeit abnehmen.
Software ist demnach nur ein Teil der Lösung. Wer eine belastbare EPD erstellen will, muss interne Expertise aufbauen, die über das Verständnis der Standards hinausgeht. Unternehmen müssen wissen, wo sie verlässliche Daten finden, sei es zu Werkstoffen, Energieverbräuchen oder Produktionsprozessen. Auch Lieferanten und Entsorger spielen eine wichtige Rolle, da viele Umweltwirkungen in der Wertschöpfungskette entstehen. Eine EPD ist nur so gut wie ihre Datenbasis – generische Datenmodelle sind hier nur ein Teil der Lösung und nicht die gesamte Lösung.
Was macht eine gute EPD aus?
Klare Zielsetzung: EPDs sollten nicht nur als Pflichtaufgabe gesehen werden, sondern als strategisches Instrument zur Nachhaltigkeitsbewertung. Eine fundierte EPD kann Unternehmen helfen, ESG- und CSRD-Anforderungen zu erfüllen und nachhaltige Produktentwicklungen voranzutreiben.
Hochwertige Datenmodelle: Eine fundierte Ökobilanz bildet die Grundlage für belastbare Ergebnisse und Vergleichbarkeit. Das Datenmodell sollte durchgängig und konsistent auf unternehmensspezifischen Daten aufgebaut sein, um Synergieeffekte zu nutzen. Wer etwa eine Klimabilanz auf Unternehmensebene erstellt, kann von einem harmonisierten Datenmodell profitieren, das sowohl Produkte als auch betriebliche Emissionen abbildet.
Flexibilität: Unternehmen sollten darauf achten, dass ihr Datenmodell nicht zur starren Insellösung wird, die nur für die EPD-Erstellung nutzbar ist. Ein flexibles Modell ermöglicht es, verschiedene Szenarien zu simulieren, beispielsweise hinsichtlich Materialsubstitutionen oder Recyclingverfahren. Hierbei spielen anpassbare Datensätze eine wichtige Rolle, um im Datenmodell die eigene Situation abbilden und analysieren zu können.
Transparenz & Kontrolle: Ein gutes Modell ist nachvollziehbar, anpassbar und im Detail analysierbar. Unternehmen sollten in der Lage sein, die Inhalte des Datenmodells zu verstehen und die Inhalte entsprechend sich ändernden Gegebenheiten weiterzuentwickeln. Zudem sollte das Modell so aufgebaut sein, dass Prüfer jederzeit in der Lage sind, eine Verifizierung durchzuführen.
Vorsicht vor Schnelllösungen!
Manche Anbieter versprechen, dass eine EPD mit wenigen Klicks erstellt werden kann. Doch solche Tools haben oft gravierende Schwächen:
Standardisierte Datenmodelle bilden oft nur in unzureichendem Maße die Realität ab und verfälschen dadurch die Ergebnisse.
Starre Datensätze können individuelle Gegebenheiten nicht abbilden.
Generische Daten verursachen erhöhte Umweltwirkungen für alle Indikatoren, u.a. die Carbon Footprint Ergebnisse.
Unternehmen sollten sich bewusst machen, dass EPDs eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Die Investition in eine solide Datenbasis und fundierte Beratung zahlt sich langfristig aus.
Fazit: Setzen Sie von vornherein auf Kompetenz und hinterfragen Sie Marketing-Versprechen!
EPDs sind langfristige Investitionen. Schnelllösungen durch Software können dazu führen, dass kritische Schwächen erst nach kostspieligen Implementierungen sichtbar werden. Setzen Sie stattdessen auf eine Kombination aus fundierter Beratung und dem Aufbau interner Expertise. Das Ziel sollte im Aufbau eines zukunftsfähigen Datenmodells bestehen, das Sie verstehen und das Ihnen die tatsächlichen Umweltwirkungen Ihrer Produkten bis hin zur gesamten Organisation aufzeigt.
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